Logbuch vom 17.03.2014

Wir befinden uns heute am Montag, den 17. März 2014 um 18.00 Uhr BZ (21.00 Uhr UTC) auf der Position 32°58,4`N und 052°44,6`W. Mit Wind aus SE 4 laufen wir bei Sonnenschein mit vereinzelten Wolken unter Maschine Kurs 095° mit 4,5 kn. Die Lufttemperatur beträgt 18,5°C, die Wassertemperatur 19,5°C.
An Bord sind alle wohlauf, die Stimmung ist gut und die letzten Anzeichen von Seekrankheit sind verflogen. Überdies haben sich alle wieder gut in den allgemeinen Bordalltag mit Wache gehen, Praktika, Backschaft und Unterricht eingefunden.

Aufgrund eines Hochdruckgebietes über dem Nordatlantik, welches uns Winde aus östlicher Richtung beschert, fahren wir seit Samstag mit Maschinenunterstützung. In den kommenden Tagen soll der Wind weiter Richtung SSW drehen, so dass wir hoffen, bald wieder auf Segelbetrieb umstellen zu können. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erwartet uns wieder eine Kaltfront.
Am letzten Samstag traf sich die gesamte Besatzung nach Großreinschiff zum gemeinsamen traditionellen Besanschot an bei herrlichem Sonnenschein auf dem Achterdeck. Zum Tagesabschluss fand ein Kinoabend in der Messe statt. Am folgenden Sonntag konnten neben Delfinen kurzzeitig wieder zwei riesige Wale beobachtet werden. Leider konnten die beiden Exemplare nicht weiter bestimmt werden, da sie unsere Route nur kurz kreuzten. Nachdem heute die erste Unterrichtsgruppe ihren Chemietest geschrieben hat, ist die zweite Unterrichtsgruppe aus dem naturwissenschaftlichen Zweig noch fleißig für ihren Chemietest morgen früh am lernen.

Bis zu den Azoren sind es noch 1223 sm.

Andreas Holz, Projektleiter und Detlef Soitzek, Kapitän

Eine große Familie

Datum: 13.12.2013 , Freitag
Mittagsposition: 13° 00,6´N ; 054° 52,0´W
Etmal: 142sm
Wetter: Lufttemperatur: 28,5°C, Wassertemperatur: 27,5°C, Wind:  E5
AutorIn: Thomas

„So unvorstellbar, dass wir uns am Anfang dieser Reise kaum kannten und inzwischen zu einer vertrauten, großen Familie geworden sind.“ Dieser Satz stammt aus dem Tagebucheintrag von Milena vom 9.12. und er hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich habe versucht mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ich die Leute hier nicht kennen würde, wenn ich nicht auf dieser Reise dabei wäre.
Wäre ich ganz normal zu Hause in der Schule, träfe ich mich dann nachmittags mit Freunden und ginge abends zum Sport? Wahrscheinlich schon. Aber dieser „normale“ Tagesablauf kommt mir gerade sehr unwirklich und weit weg vor. Ich kann mir auch nicht vorstellen, was ich ohne meine neuen Freunde hier tun würde. In wenigen Wochen habe ich alle hier viel besser kennengelernt, als z.B. manche Mitschüler, mit denen ich seit 10 Jahren in derselben Klasse bin. Die Erinnerungen an die Abfahrt fangen zwar schon an zu verschwimmen, aber ein bisschen kann ich mich noch zurück erinnern. Wir wussten nicht recht, was wir von einander halten sollten. Zum Teil kannten wir uns ja noch gar nicht. Doch jetzt, jetzt weiß ich, dass ich die Leute hier für immer gern haben werde und auch nach der Reise mit ihnen zu tun haben will. Was wir alles schon zusammen erlebt haben, kann man sich als Außenstehender schwer vorstellen. Wir bekommen einfach alles von den anderen mit: Emotionen, Stimmung und alle Macken und Stärken. Wir sehen auch gegenseitig, wie wir uns entwickeln. Weiterlesen