Plätzchen- und Bastelabend

Datum: 30.11.2013 , Samstag Mittagsposition:  16°43,3’N 026°00,5’W Etmal: 159 sm Wetter: Lufttemperatur: 26°C, Wassertemperatur: 25,5°C, Wind: E5 , AutorIn: Yannik

Aufstehen! Es ist halb acht, du hast in einer Stunde Schulunterricht. So wurde ich unter freiem Himmel auf der Ladeluke geweckt. Es ist mittlerweile so warm, dass viele an Deck oder in der Messe schlafen. Es ist das erste Mal, dass ich an einem Samstag zur Schule gehe. Aber an Bord nimmt man einen Samstag auch ganz anders als Zuhause war. Hier herrscht der Bordalltag, wie an jedem anderen Wochentag auch. Über Nacht hatten der Wind und der Seegang etwas zugenommen und die allseits bekannte Seekrankheit hatte sich schon bei den Ersten wieder zu Wort gemeldet. So wurde auch der Erdkundeunterricht an Deck zu einer recht nassen Angelegenheit. Man musste seine Schulsachen festhalten, damit sie nicht von den im Boden verankerten Tischen rutschen. Aber damit nicht genug. Da gibt es ja noch die großen Wellen, die in regelmäßigen Abständen über’s Schanzkleid brachen. Auch mehrere fliegende Fische sind über’s Deck gespült wurden. Der Unterricht war dadurch zum Abenteuer geworden! Aufgrund des Seegangs wurde Großreinschiff und Besanschot-an auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Es war sogar unsicher, ob unser gemeinsam geplanter Adventsvorbereitungsabend am heutigen Samstag überhaupt stattfinden würde. Weiterlesen

Schlafen an Deck: Eine Bedienungsanleitung

Bitte beachten Sie bevor Sie an Deck Schlafen gehen folgendes:
Zu Beginn müssen Sie sich erkundigen, welche Schlafplätze Ihnen zur Verfügung stehen. Dazu müssen Sie sich als erstes erkundigen, ob Sie sich im Hafen oder auf See befinden. Die einzelnen Fälle werden im Folgenden erläutert. Im Hafen: Im Hafen haben Sie nahezu freie Auswahl der Liegeplätze. Vorsicht. Beim Aufhängen einer Hängematte ist zu beachten, dass Sie keine Schotts behindern, vor allem nicht das PK- Schott, sonst bekommen Sie es mit wütenden Stammmitgliedern zu tun. Außerdem ist daran zu denken, dass Sie, falls Sie am Hauptdeck schlafen wollen, am nächsten Morgen spätestens eine Stunde vor dem Frühstück aufgefordert werden, doch bitte den Platz zu räumen. Am Achterdeck ist des Weiteren zu bemerken, dass die Gefahr besteht, dass die Hafenwache Ihnen auf ihre Gliedmaßen steigt. Dies ist nur schwer zu vermeiden.

Auf See: Auf See sind folgende Liegeplätze stark eingeschränkt bzw. komplett gesperrt: Die Ladeluke. Hier ist nur noch die Backbordseite frei, da das Dinghi die ganze Steuerbordseite belegt. Das Hauptdeck. Hier finden sie nur noch Platz für wenige Personen, da das Klassenzimmer an Deck den Liegebereich stark begrenzt. Das Achterdeck: Das Achterdeck ist komplett gesperrt, da dieser Bereich von der Fahrwache benötigt wird. Allgemein ist zu beachten, dass die Sonnensegel abgebaut sind und es somit keinen Regenschutz mehr gibt.

Hinweis: Vor dem Schlafen gehen müssen Sie im Weckbuch vermerken, wo sich ihr nächtliches Schlaflager befindet, sodass die Wache sie korrekt wecken kann. Hierzu werden der Name, die Uhrzeit sowie eine genaue Beschreibung des Liegeplatzes benötigt. Beispiel: 01:30 Melli, backbord Backskiste Hauptdeck.
Wenn Sie einzelne Schritte genau beachten, können Sie beruhigt an Deckt schlafen und den Sternenhimmel genießen.
Viel Erfolg! Melli

 

Distress und Geburtstag

Datum: 29.11.2013, Freitag Mittagsposition: 18° 30,8′ N; 024° 04,3′ W  Etmal: 150 sm Wetter: Lufttemperatur: 24,5°C, Wassertemperatur: 25°C, Wind: ESE 2 AutorIn: Emmi

Heute Morgen wurde ich vom Klappern der Teller und Rumpeln einiger Geschirrkisten aus meinen Träumen geholt. Die Backschaft war gerade dabei das Frühstück zu decken. Da ich mal wieder in der Messe unter einem der Tische schlief – um der stickigen Luft in den Kammern zu entgehen – wurde ich davon geweckt. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir: In einer Stunde beginnt unser Unterricht! Davor noch eine Speed-Dusche und ein kurzes Frühstück, dann ging es auch schon los mit einer Doppelstunde Erdkunde. Ziemlich komisch in der Messe auf Steuerbord Unterricht zu haben, während zwei Meter nebenan auf Backbordseite noch ausgiebig gefrühstückt wird. Zum gemeinsamen Mittagessen auf dem Hauptdeck gab es für alle Sandwiches. Nur einige Minuten später wurde zur Schiffsversammlung geklingelt. Detlef berichtete uns, dass die Thor letzte Nacht ein Distress-Alarm erreichte, d. h. ein Schiff in Reichweite ist in Seenot geraten! Die meisten wussten das zwar schon, die Nachricht lies uns alle aber trotzdem für einen kurzen Moment die Luft anhalten. Weiterlesen

Aus dem Logbuch: Weihnachtsdekoration basteln und Plätzchen backen

Logbuch vom 28.11.2013

Wir befinden uns heute am Donnerstag, den 28.11.2013 um 19.00 Uhr BZ (20.00 Uhr UTC) auf der Position 19°40,4`N und 022°39,7`W.
Mit Wind ESE 2 laufen wir unter Segeln und mit Motorunterstützung Kurs 230° und 7,1 kn. Luft 23°C und Wasser 24°C, bewölkt. An Bord sind alle wohlauf und die Stimmung ist gut. Bei leichter nordöstlicher See und Dünung gibt es nur mäßige Schiffsbewegungen. Die  Wachen und die Backschaft sind voll besetzt. Niemand ist mehr seekrank. Der Unterricht findet überwiegend an Deck statt. Immer wieder heißt es „Delphine oder Wale in Sicht!“. Heute Mittag wurde eine Gruppe von etwa 30 Grindwalen gesichtet. An den zwei Schleppangeln achtern haben schon mehrere Doraden (Goldmakrelen) gebissen. Trotz Verminderung der Fahrtstufe und vorsichtigem Einholen gelang es heute nicht, ein besonders prächtiges Exemplar an Deck zu holen. Nach heftigem Kampf gelang es ihr kurz vor dem an Deck hieven wieder freizukommen. Des Weiteren laufen die Adventsvorbereitungen auf Hochtouren. So gibt es am Samstag Abend einen Gemeinschaftsabend mit Musizieren, Advents- und Weihnachtsdekoration basteln und Plätzchen backen. Viele sind neugierig auf die andere Adventszeit auf See.
Die Kap Verden Insel Santo Antao ist 193 sm entfernt und bis Palm Island sind es noch 2270 sm.

Detlef Soitzek, Kapitän und Dr. Ruth Merk, Projektleitung

Aus dem Logbuch: kleine Wale und eine Linzer Torte

Logbuch vom 25.11.2013

Wir befinden uns heute am Montag, den 25.11.2013 um 19.00 Uhr Bordzeit (BZ) und 20.00 Uhr UTC auf der Position 24°45,4`N und 018°12,7`W. Wir laufen bei Wind NE 2-3 unter Segeln Kurs 190° und 3,2 kn. Luft- und Wassertemperatur 22°C, bewölkt bis bedeckt. An Bord sind alle wohlauf, die Stimmung ist gut.
Am Samstag, den 23.11. haben wir um 15.00 Uhr Santa Cruz de Tenerife verlassen. Alle haben die Zeit an Land genossen und freuen sich nun auf die bevorstehende Atlantiküberquerung. In Teneriffa ist der Bordarzt Stefan und die Schülerin Theresa wie geplant an Bord gekommen.
Seit Auslaufen gibt es einen neuen Rhythmus an Bord: Die Jugendlichen haben neben Wache gehen auch Unterricht und können Praktika in handwerklichen Bereichen absolvieren. Aufgrund des guten Wetters konnten heute sogar die ersten Unterrichtsstunden schon an Deck gehalten werden. Die meisten haben ihre Winterkleidung weggepackt und kurze Hosen und T-Shirts aktiviert. Während Dominiks Englisch-Unterricht hieß es plötzlich: „Wale in Sicht!“. Eine Gruppe von 8-10 „Kleinen Schwertwalen“ umkreiste uns dicht bei, begleitete uns eine Zeitlang vorne am Bug und verschwand wieder bevor Fotos und Filmkameras aktiviert waren. Im Wahlpflichtfach astronomische Navigation konnten neben einer theoretischen Einführung schon das erste Mal vorsichtig die Sextanten in die Hand genommen und erste Messungen vorgenommen werden. Anlässlich Pauls Geburtstag wurde auf seinen Wunsch zum Kaffee eine von der Backschaft selbstgebackene Linzer Torte serviert und vom Thor Chor ein selbstkomponiertes Geburtstagslied gesungen.
Bis Palm Island sind es noch 2560 sm.

Detlef Soitzek, Kapitän und Dr. Ruth Merk, Projektleiterin

Schule, Schule, tralala

Datum: 25.11.2013 , Montag
Mittagsposition: 25° 02,1´ N 018° 02,6´W
Etmal: 132 sm
Wetter: Lufttemperatur:23,5°C, Wassertemperatur: 22,5°C, Wind: NE 3
AutorIn: Alexandra

Schule, Schule, tralala

Heute war es soweit: der von manchen lang „ersehnte“ Unterrichtsstart. Allerdings nicht für mich, da die Hälfte der Schüler das Schiff weiterhin steuern musste. So stand ich in meiner neuen Wache auf dem Achterdeck und konnte beobachten, wie langsam die Kusis an Deck eintrudelten und sich auf den Unterricht vorbereiteten, denn Unterricht findet hier bei gutem Wetter draußen statt. Die Tafel wurde seefest gelascht, das „Klassenzimmer“ wurde aufgebaut und ebenfalls mit Leinen befestigt, die eine hervorragende Stolperfalle für Unaufmerksame bilden. Durch diese Leinen und durch die zusätzlichen Strecktaue, die immer auf See angebracht werden, entsteht vor der Tafel am Deckshaus eine Art Viereck, das die Schüler liebevoll „Lehrerkäfig“ getauft haben. Es wurden auch schon Überlegungen gestartet, dort ein Schild mit „Bitte nicht füttern“ oder „Vorsicht bissig!“ anzubringen.
Trotz des guten Wetters, der frischen Luft – und sowieso der Tatsache, dass wir auf einem Segelschiff auf dem Atlantik Richtung Karibik Unterricht haben – ist es auch eine Herausforderung, an Deck zu unterrichten. Weiterlesen

Weyl-Wotsching

Weyl-Wotsching

Am Ruder stand ich grade,
das war leider sehr schade,
weil in jenem Momente,
der Ausguck, der fast pennte,
nen Aufschrei laut erzeugte,
sich über die Reling beugte,
um dann mit großen Augen,
auf einen Wal zu schaugen.

Ich sah auch, mit Entzücken,
diesen riesgen Rücken,
der aus dem Wasser ragte,
Wasser in die Luft jagte,
und mit seinem Blas,
sodass ich es vergaß,
das Deck sogleich befeuchtete,
ein Regenbogen darin leuchtete. Weiterlesen

Willkommen Sonnenschein

Datum: 24.11.2013, Sonntag
Mittagsposition: 26°54,6′ N; 016°58,6′ W
Etmal: 102 sm
Wetter: Lufttemperatur: 21,5°C, Wassertemperatur: 22,5°C, Wind: NE 3
Autorin: Melli

Willkommen Sonnenschein

„Melli, aufwachen! Wir haben halb zwei und du hast in einer halben Stunde Wache. Es ist relativ warm, du brauchst also nur eine Schicht anzuziehen.“ Diese drei Sätze waren heute Morgen eindeutig zu viel für mein Gehirn, sodass ich völlig überfordert war und eine gefühlte Ewigkeit benötigte, um zu realisieren, was das denn heißt. Mein erster Wunsch war zu protestieren, dass ich erst um fünf Wache habe, bis mir einfiel, dass wir seit gestern ja neue Wachzeiten haben. Also blieb mir leider nichts anderes übrig, als mich aus meinem mollig warmen Schlafsack zu quälen und mich auf den Weg unter Deck zu machen, um mich anzuziehen. Zum Glück war ich nicht die einzige, deren Körper mit dieser Umstellung noch nicht ganz so klar kam, zumindest sahen meine Wachkameraden nicht viel fitter aus, als ich mich derzeit fühlte. Ich persönlich konnte es gar nicht mehr erwarten, wieder schlafen zu gehen. Als es dann endlich so weit war, dauerte es keine zehn Sekunden mehr und ich war weg. Weiterlesen

Auf geht’s, ab geht’s – rüber übern‘ Teich

Datum: 23.11.13, Samstag
Mittagsposition: Im Hafen von Santa Cruz
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 22°C
AutorIn: Clara K.

Ablegen in Santa Cruz

Für einen guten Start in den Tag hatte die Backschaft für alle Croissants aufgebacken und alle ließen es sich schmecken. Diese waren zwar gar keine richtigen Croissants, aber wen stört das schon (Dafür ein kleines Dankeschön an die liebe Backschaft!). Nach Reinschiff hatten wir alle das Vergnügen Fragebögen der Universität Erlangen, die Thomas mitgebracht hatte, auszufüllen. Die Frage wie sehr mich Mathe motiviert, fand ich dann allerdings etwas seltsam. Thomas sammelte auch gleich unsere Briefe ein, die er dann in Deutschland zur Post bringen wird, bevor wir noch ein letztes Mal auf Teneriffa zum Landgang entlassen wurden – für die nächsten 4 Wochen! Weiterlesen